11 beliebte Fehler, die ihr beim Heimkinobau unbedingt vermeiden solltet

In diesem Artikel stelle ich euch die 11 beliebtesten Fehler, die ihr bei der Einrichtung eures Heimkinos unbedingt vermeiden solltet.

Am falschen Ende sparen – Geiz ist geil

So ein komplettes Heimkino kann schon teuer werden, da probiert man dann doch mal zu sparen. Das kann klappen, kann leider aber auch komplett nach hinten losgehen, wenn ihr am falschen Ende spart. Beispiele hierfür wären:

• Zu dünne Kabelkanäle oder gar keine Kabelkanäle vorhanden: Damit wird ein späterer Kabeltausch (z.B. mal wieder ein neuer HDMI-Standard) etwas kompliziert
• Kauf von vielen Lautsprechern mit geringer Qualität (z.B. ein „fertiges“ System aus einem Elektronikgroßmarkt, nur weil ihr z.B. ein 7.1 System haben möchte, aber das Budget noch nicht ausreicht. In diesem Fall lieber das Lautsprechersetup schrittweise erweitern und die Lautsprecher nach und nach kaufen (2.1 –> 5.1 –> 7.1 –> …)
• Zur Bildoptimierung gibt es für kleines Geld sehr gute Testbilder von burosch (https://www.burosch.de/). Das Geld solltet ihr definitiv in die Hand nehmen, um euer TV-/Beamerbild richtig einstellen. Noch besser ist natürlich, wenn ihr euer Bild professionell einmessen lasst.

Lautsprecher nicht probegehört

Ihr kauft einfach Lautsprecher, die euch im Internet, von Freunden oder sonst wo empfohlen wurden, ohne sie einfach mal gehört zu haben. Ich empfehle euch unbedingt mal in ein Fachgeschäft zu gehen und euch die Lautsprecher anzuhören. Am besten nehmt ihr euch zum Probehören Songs und Filme, die ihr gut kennt und oft gehört habt, mit. Dadurch habt ihr einen sehr guten Vergleich.

Falsche Aufstellung der Lautsprecher

Es kann sein, dass ein 7.1 System bei euch nicht so gut klingt, wie ein 5.1 System. Dies liegt dann in den meisten Fällen daran, dass die Lautsprecher einfach schlecht aufgestellt sind, da eure räumlichen Gegebenheiten eine Aufstellung für ein
7.1 System nicht ermöglichen (z.B. keine symmetrische Aufstellung, Hörposition zu nah an der Rückwand oder die Lautsprecher stehen zu nah beieinander). Dann bitte nicht mit aller Gewalt das 7.1 System umsetzen. Ihr werdet es bereuen.

Fehlende Raumakustik

Einfach Technik, Leinwand und Sofa in einem Raum und dann ist alles top. Leider ist es dann doch nicht so einfach. Viele denken oftmals nicht an einen wesentlichen Punkt: Die Raumakustik bzw. raumakustische Maßnahmen. Mit einfachen Maßnahmen wie Bassfallen, Absorbern, einem Deckensegel oder einfach nur einem hochflorigem Teppich vor der Leinwand lässt sich die Akustik enorm verbessern (Nachhall und Bassdröhnen wird reduziert). Plant euch daher noch ein Budget für die Akustik mit ein.

Arbeits- und Zeitaufwand unterschätzt

Nehmt euch die Zeit für eine ausreichende Planung. Bitte nicht einfach mit dem Bauen anfangen. Auch die Umsetzung dauert eine gewisse Zeit. Bitte werdet nicht ungeduldig, z.B. auch nicht beim Probehören. Nehmt euch die Zeit. Wenn ihr noch keine Technik habt, kauft diese bitte erst recht spät, wenn ihr absehen könnt, wann euer Kino (zunächst) fertiggestellt ist. Nicht, dass ihr die Technik am Anfang kauft und wenn das Kino fertig ist, ist diese schon wieder veraltet. 🙂

Sich überschätzen – Nicht oder zu spät nach Hilfe fragen

Bitte, seid euch nicht zu fein, um auch mal nach Hilfe zu fragen. Ich kann euch nur empfehlen, dass ihr eure Heimkino-Planung mal mit „Gleichgesinnten“ bzw. Heimkinoverrückten 🙂 diskutiert. Es ist einfach nur hilfreich, wenn nochmal jemand über die Planung schaut: Man bedenkt meistens nicht alles. 🙂

Das Heimkino nicht für sich sondern für andere gebaut

Überlegt euch bei der Planung mit wem ihr in der Regel im Kino schaut. Wenn ihr meistens zu zweit oder zu dritt schaut, macht es meiner Meinung nach keinen Sinn 15 Plätze dauerhaft im Kino zu implementieren. Dieses ist verschenkter Platz. Dieser lässt sich besser nutzen, z.B. für die Lautsprecheraufstellung.

Kein Testen bzw. Voranschaulichen

Wenn möglich solltet ihr frühzeitig eure Technik (sofern ihr bereits Technik besitzt) in eurem zukünftigen Heimkino aufbauen, damit ihr u.a. den Sitzabstand und die richtige Podesthöhe, sofern ihr ein Podest möchtet, bestimmen könnt. Wenn noch keine Technik vorhanden sein sollte, dann solltet ihr euch aber zumindest eine provisorische „Leinwand“ mit einem einfachen Tuch / Bettlaken oder mit Pappe basteln. Dann könnt ihr euch die zukünftige Bildgröße einfach besser vorstellen. Schaut dabei, ob ihr alles richtig erfassen könnt.

Beamer ohne Lens-Shift

Ihr seid nun fertig mit eurem Heimkino, wollt als letzten Schritt euren Beamer ausrichten und stellt leider fest, dass die Beamerhalterung doch nicht an der perfekten Stelle ist. Nun habt ihr ein Problem das Bild perfekt auszurichten. Beamer mit Lens-Shift ermöglichen euch solche Probleme einfach zu beseitigen und mehr Flexibilität bei der Positionierung, da die Linse nach oben, unten, links und rechts bewegt werden kann. Es ist kein wirklicher Fehler, aber ich würde auf dieses Feature nicht mehr verzichten wollen, da ich so mein Beamerbild einfach, schnell und perfekt auf meine Leinwand ausrichten konnte.

Aufgeben

Es wird die ein oder andere Situation auftreten, in der man alles hinschmeißen möchte. Bitte haltet durch und gebt nicht auf. Sobald der erste Film eingelegt ist und das Filmintro startet, der Sound dir von allen Seiten um die Ohren fliegt, war es den Schweiß wert. Glaubt mir. Ich kann mich noch genau an meine Gänsehaut als der erste Film gestartet ist erinnern und bekomme sie direkt wieder während ich diese Zeilen schreibe.